Ergotherapie Feigenbutz
Psychiatrie
Ergotherapie in der Psychiatrie umfasst die Bereiche Kinder- und Jugendpsychiatrie, allgemeine Psychiatrie und Gerontopsychiatrie. Sie hat zum Ziel, die Beziehungs- und Handlungsfähigkeit eines Menschen zu unterstützen. Mögliche Inhalte sind die Förderung der Selbstwahrnehmung, der affektiven oder emotionalen Fähigkeiten, der kognitiven und sensomotorischen Fähigkeiten sowie der sozialen Fähigkeiten. Ergänzend findet eine Zusammenarbeit mit den Angehörigen sowie die interdisziplinäre Zusammenarbeit aller involvierten Berufsgruppen statt. Die Behandlung kann sowohl als Einzel- als auch als Gruppentherapie stattfinden.
Gemeinsam mit dem Patienten werden mögliche Ziele entwickelt und diese durch verschiedene ergotherapeutische Methoden erreicht. Hierbei werden unterschiedliche Therapiemethoden angewendet. Diese reichen von dem freien kreativen Gestalten mit Werkmaterialien über strukturierende Techniken bis hin zu lebenspraktischen Trainingsangeboten.
Diagnosen:
- Depressionen
- Persönlichkeitsstörungen
- Psychosomatische Erkrankungen
- Psychosen
- Neurosen
- Suchterkrankungen
- Entwicklungsstörungen / Reifungsverzögerungen bei Kindern
- Verhaltens- und emotionale Störungen bei Kindern
Therapeutische Methoden:
- kreatives freies Gestalten
- stützende, strukturierende Techniken
- lebenspraktische Trainingseinheiten
- arbeitsrehabilitative Methoden
- Angebote zur Interessenbildung
- Sozialtraining
- konzentrative Bewegungstherapie
- Entspannungstechniken
- Hirnleistungstraining
Ergotherapie Feigenbutz
Geriatrie
Ergotherapie in der Geriatrie findet sowohl ambulant in der Praxis als auch als Hausbesuch im eigenen Wohnumfeld oder Pflegeheim statt. Die motorischen Fähigkeiten, die soziale Situation und der kognitiv-funktionelle Zustand bilden die Grundlage für die gemeinsame Zielsetzung im Rahmen der Ergotherapie. Es werden Möglichkeiten zur Selbständigkeit im Alltag und Teilhabe am sozialen Miteinander unter Berücksichtigung der altersgegebenen Umstände entwickelt. Dabei kommen verschiedene therapeutische Methoden zur Anwendung. Die Zusammenarbeit mit Angehörigen und ggf. anderen beteiligten Berufsgruppen ist ein wesentlicher Bestandteil der Ergotherapie.
Therapeutische Methoden:
Bobath – Konzept
Bobath – Konzept bei Erwachsenen
Das Bobath-Konzept entstand in den 40er Jahren in London durch Dr. h.c. Berta Bobath
(Physiotherapeutin) und Dr. med. Kare! Bobath (Neurologe und Psychiater). Als ein neurophysiologisches Verfahren bildet es eine wesentliche Grundlage der ergotherapeutischen Behandlung bei Patienten mit zerebral bedingten Bewegungs- und Handlungsfunktionseinschränkungen.
Das Konzept entwickelte sich empirisch und umfasst die Behandlung von Kindern und Erwachsenen in jeweils eigenständigen Bereichen.
Die Entstehung und Wirkungsweise des Bobath-Konzeptes beruht auf zwei Prinzipien, nämlich
der neurophysiologischen Grundlage, die naturwissenschaftlich begründet ist, sowie der ganzheitlichen Sichtweise, die der Geisteswissenschaft zugeordnet werden kann.
Bobath – Konzept bei Kindern
Die neurophysiologische Arbeitshypothese von Bobath besteht in der Annahme, dass die Beeinträchtigung von Kindern mit zerebraler Bewegungsstörung vor allem durch die gestörte Haltungskontrolle gegenüber der Schwerkraft verursacht ist. Die ganzheitliche Sichtweise betont das Kind in seiner Gesamtpersönlichkeit und nicht als Objekt mit isolierten Funktionsausfällen und Defiziten. Dabei wird der Motorik eine zentrale Bedeutung in der Gesamtentwicklung des
Kindes beigemessen. Bewegung erfordert keine isoliert reagierenden Muskeln oder Muskelgruppen, sondern eine Koordinationsleistung des Gehirns. Motorisches Lernen kann nur im täglichen Handeln des Kindes erfolgreich sein.
Die kindliche Entwicklung wird durch eine ständige Anpassung von Sensomotorik, Neugierund Kognitionsverhalten an die unterschiedlichsten Situationen gefördert. Neugierde, variierende
Wiederholungen und Ausprobieren sind dabei die Voraussetzungen für flexible Handlungsstrategien. Der Alltag wird entdeckt, erobert und bewältigt, das Kind lernt Ursache und Wirkung zu erkennen sowie Zusammenhänge herzustellen.
Das kognitiv therapeutische Konzept nach Professor Perfetti ist ein neurophysiologisches Verfahren und wurde für Patienten mit Zustand nach Apoplex entwickelt. Der italienische Professor Carlo Perfetti, Facharzt für Neurologie und Leiter eines Rehabilitationszentrums in Italien, war mit den Ergebnissen der bisherigen Behandlungsmethoden nicht zufrieden. Seiner Ansicht nach wurde in der Therapie zu wenig Wert auf die aktive Aufmerksamkeit des Patienten und das Ziel der Bewegung gelegt. Anfang der siebziger Jahre begann er mit der Entwicklung seines Konzepts, das sich nach wie vor in der Weiterentwicklung befindet.
Wissenschaftliche Erkenntnisse und moderne bildgebende Verfahren sind die Grundlage für sein Konzept, welches sich an der physiologischen Funktionsweise des Gehirns und den diversen Möglichkeiten der Reorganisation orientiert.
Die Therapie des Facio-Oralen Traktes (nachfolgend F.O.T.T. abgekürzt) entstand Anfang der 70er-Jahre. Kay Coombes, Speech- and Language Therapist und Bobath-Tutor aus England, konzipierte basierend auf der Zusammenarbeit mit Karel und Berta Bobath diesen neurophysiologischen Ansatz zur Befundung und Behandlung von Patienten, die nach einer Hirnschädigung ausgeprägte Beeinträchtigungen bezüglich ihrer Gesamtmotorik (Haltung und Bewegung) und Körperwahrnehmung zeigen; vielfach weisen der Schluckvorgang, die verbale und nonverbale Kommunikation sowie die Atmung typische Symptome auf, die dem veränderten Gesamttonus, der abnormen Reflexaktivität sowie der gestörten Sensibilität zuzuschreiben sind.
Das Konzept versteht sich als ganzheitlicher und alltagsbegleitender Ansatz für den Patienten. Die Kontinuität der Therapie im Alltag wird durch interdisziplinäre Zusammenarbeit aller mit dem Patienten arbeitenden Berufsgruppen hergestellt (Ergotherapeuten, Sprachtherapeuten, Pflegende, Mediziner und Physiotherapeuten). Die Angehörigen des Patienten werden ebenfalls in den Rehabilitationsprozess integriert und angeleitet.
F.O.T.T. verfolgt das Ziel, dem Patienten trotz seiner multiplen Störungen zu möglichst normaler Bewegungserfahrung zu verhelfen und sensomotorisches Lernen zu ermöglichen. Inhaltliche Schwerpunkte der Therapie liegen im Bereich der Nahrungsaufnahme, der Mundhygiene sowie der Atmung, Stimme und Mimik (verbale und nonverbale Kommunikation).
Diagnosen:
- Demenz (Alzheimer)
- Schlaganfall
- Rheuma (Erkrankung des rheumatischen Formenkreises)
weitere THERAPEUTISCHE METHODEN:
- Lebenspraktisches Training (ADL)
- Hirnleistungstraining
- Manuelle Therapie
- Führen nach Affolter
- Angehörigenberatung